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Barbara Strohschein
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Was ist der Sinn des Lebens?

Die 7 hermetischen Gesetze von Hermes Trismegistos

25. September 2014 · 31 min. Lesezeit · Kategorie: Sinn

Was ist der Sinn des Lebens?

Macht das alles überhaupt noch einen Sinn?

Haben Sie sich diese Frage schon öfter gestellt?

Wie können wir das Gefühl, alles ist sinnlos, los werden?

Warum wir unserem Leben einen Sinn geben wollen

1. Frust oder Aufbruch, Sinnlosigkeit oder Sinn?

„Mein Leben ist sinnlos!“ „Ich weiß nicht, warum ich mich so anstrenge.“ „Es bringt ja doch nichts, wenn ich mir Mühe gebe.“ Wer so etwas sagt, ist meist unglücklich. Hinter diesen häufig gesagten Sätzen stehen meist enttäuschte Erwartungen und Ziellosigkeit. Wer hingegen davon überzeugt ist, ein sinnvolles Leben zu führen, hat erstrebenswerte Ziele, ist neugierig darauf, Problem zu lösen und damit eine positive Erfahrung zu machen. Dazu gehört, sogar im Scheitern einen Sinn zu sehen. Das Scheitern kann einen darauf hinweisen, dass es besser wäre, einen anderen Weg zu wählen, als den, auf dem man gestolpert ist.

Dem Leben Sinn zu geben, bedeutet mehreres: Die Lebensereignisse in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Eigene Ziele zu haben. Sich verändern und entwickeln zu wollen. Keine Angst davor zu haben, ins Ungewisse zu gehen. Zu wissen, warum man etwas will und tut, und nicht nur deshalb handeln, um die Erwartungen anderer zu erfüllen. Sich engagieren und nicht tatenlos zusehen, wenn Hilfe gebraucht wird.

Sinn ist in diesem Sinn nicht abstrakt, sondern ein Ausdruck für ein emotionales Bezogensein auf sich selbst, auf andere Menschen und auf die Welt, in der wir leben. Sinnvoll leben heißt immer auch, gerne leben.

Die anderen suchen deshalb nicht nach einem Sinn, weil sie die Dinge so annehmen, wie sie sind. Das sind die Kinder und die Weisen, die im Augenblick leben. Sie fragen nicht, ob das Hier und Jetzt „sinnvoll“ ist. Es ist einfach!

Doch diese beiden Haltungen sind eher die Ausnahme. Oder etwa nicht? Abgesehen davon kennt jeder Mensch vermutlich alle Varianten: die Sinnsuche, das Zweifeln am Sinn, die Enttäuschung über die Sinnlosigkeit, das Leben im Hier und Jetzt ohne Sinnfragen.

Fragen Sie sich selbst.

2. Wie sinnvoll leben?

Wer sich diese Frage stellt, ist auf der Suche.

Durch was und wie gelingt es uns, unser Leben als „sinnvoll“ und damit auch als freudvoll zu leben?

3. Hermes Trismegistos – der Urvater der Philosophie

Man könnte mit gutem Recht sagen, dass der sagenumwobene Eingeweihte Hermes Trismegistos der Urvater aller Philosophen war. Er ist einer der rätselhaftesten Gestalten der Menschheitsgeschichte. Es ist bis heute strittig, ob er wirklich gelebt hat oder ob die unter seinem Namen tradierten Schriften aus verschiedenen Weisheitslehren zusammengefügt wurden. Hermes Trismegistos war der dreimal Eingeweihte: Er war Priester, Philosoph und König. Man sagt, er kannte die kosmischen Gesetze. Er wusste, was die Welt und das Universum im Innersten zusammenhält. Die Welt und die Menschen existieren nicht ziellos und zufällig. Alles Lebendige folgt bestimmten Gesetzen. Wer diese Gesetze oder Prinzipien kennt, kann auch verstehen, warum und wie was geschieht.

Diese Schriften hatten einen enormen Einfluss auf die philosophischen und theologischen, wie auch auf die wissenschaftlichen Strömungen in Europa, Kleinasien und dem Vorderen Orient.

4. Die hermetischen Schriften und ihre Wirkung

Diese Schriften wurden über Jahrtausende hinweg in einem kleinen Kreis von Wissendend weitergegeben. In antiken Griechenland, im Vorderen Orient, im christlichen Mittelalter und der Renaissance bis hin zur Neuzeit. Die Inhalte wurden von großen Denkern, Wissenschaftlern, Kabbalisten, Ärzten und Heilern aufgegriffen und angewendet. Das war durchaus riskant und stand über weite Strecken im Gegensatz zur christlichen Doktrin. Ende des 19. Jahrhunderts erschien anonym die Schrift „Kybalion“, in der die sieben hermetischen Gesetze abstrakt zusammengefasst und erklärt werden.

Man nimmt an, dass es sich um den aus England stammenden spirituellen Meister und Lehrer William Walker Atkinson handelte, der dieses kleine Werk unter Bezugnahme alter hermetischer Schriften verfasst hatte.

Viele moderne Wissende, spirituell Geschulte, populäre Autoren, Homöopathen beziehen sich auf die sieben hermetischen Gesetze: wie Thorvald Dethlefsen, Rüdiger Dahlke, Deepak Chopra wie auch die US amerikanische Autorin Rhonda Byrne, die mit ihrem Buch „The Power oft Secret“ Millionenauflagen hat. Ronda Byrnes hat sich allein auf ein Gesetz reduziert. Nicht nur sie, sondern auch andere haben die Schriften verkürzt und vereinfacht wiedergegeben und interpretiert. Abgesehen von diesen populär gewordenen Deutungen finden wir in der modernen Wissenschaft (Quantenphysik, Neurowissenschaften u.a.) ähnliche Denkansätze wie in der hermetischen Philosophie. Darauf werde ich hier nicht eingehen, sondern mich auf die lebenspraktische Relevanz der Prinzipien konzentrieren.

5. Die sieben hermetischen Prinzipien (Gesetze) und ihre lebenspraktische Bedeutung

Was haben diese hermetischen Gesetze mit dem Sinn des Lebens zu tun? Wie kann uns ein so „abstrakt“ erscheinendes Grundprinzip helfen, mit unserem alltäglichen Leben besser umzugehen?

Dass dies möglich ist, will ich an konkreten Beispielen zeigen.

I. Prinzip des Geistigen

Alles ist Geist.

Alles Vorhandene hat einen geistigen Ursprung.

Das, was wir denken, ist Wirklichkeit und schafft Wirklichkeit.

Die vom Leben enttäuschte Frau M. kommt abends nach Hause. Sie klagt, wie so oft: „Mein Gott, was soll das alles. Ich habe heute wieder nichts erreicht. Hörst Du mir überhaupt zu? Soll das eigentlich ewig so weitergehen?“ Sie wird immer schlecht gelaunter, der Mann ist gereizt und die Stimmung spitzt sich zu. Das geht seit Jahren so. Der Teufelskreis zwischen dem negativen Denken und einem unerfreulichen Leben schließt sich.

Lebenspraktische Konsequenz

Also überlegen Sie sich gut, was Sie denken und aussprechen. Durch die Bewusstmachung Ihrer geistigen Grundeinstellung können Sie beobachten, was in Ihnen vorgeht und wie dies auf Ihr Leben und Ihre Umwelt wirkt.

II. Prinzip der Analogie, der Entsprechung/Resonanz

Wie oben, so unten. Wie innen, so außen.

Der Personalchef W. hat eigentlich schon lange keine Lust mehr, in die Firma zu gehen. Er ist gestresst, seine Sekretärin geht ihm auf die Nerven. Durch die Umstrukturierung der Firma wird von ihm viel Arbeit abverlangt. Er ist nervös, angespannt, gereizt und dauernd unter Druck. Er merkt erst viel zu spät, welch schlechte Stimmung er verbreitet und welch destruktive Atmosphäre unter seinen Mitarbeitern vorherrscht. Er nimmt gar nicht wahr, dass seine sehr tüchtige und attraktive Sekretärin gemobbt wird. Sie wagt es, ihn mehrmals darüber zu informieren. Aber er hat keine Zeit, zuzuhören. Sie meldet sich eines Tages krank, gerade in der Zeit, in der er am meisten auf sie angewiesen ist.

Lebenspraktische Konsequenz

Wer sich bewusst mit seinen eigenen Problemen auseinandersetzt und sie konstruktiv zu lösen versucht, kann vermeiden, eine negative Stimmung in seinem Umfeld zu verbreiten, denn sie hat sofort ihre negative Wirkung auf alle. Der Chef einer Abteilung muss wissen, dass seine Verfasstheit auf seine Untergebenen abfärbt – gleich wie, im positiven wie im negativen. Seine innere Verfassung wirkt auf sein äußeres Umfeld und umgekehrt.

Werden Sie sich Ihrer eigenen Verfasstheit bewusst. Denn sie korrespondiert mit Ihrer sozialen Umwelt. Je gefasster, heiterer und souveräner Sie sich fühlen, umso positiver wird sich dies auf Ihre Mitarbeiter, Ihre Familie auswirken.

III. Prinzip der Schwingung/ewiger Wandel

Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung. Das heißt, alles ist in Bewegung, ob wir es wollen oder nicht.

Herr S. ist Witwer geworden. Er ist erschüttert über den plötzlichen Tod seiner Frau. Zudem hat er ein sehr schlechtes Gewissen. Wenn sie mit ihm sprechen wollte, las er Zeitung und hörte nicht hin. Wenn sie ihn um etwas bat, reagierte er unwirsch und empfand ihre Bitte als Störung. Doch nun ist alles vorbei. Und er kann nichts mehr tun. Oder doch?

Lebenspraktische Konsequenz:

Wir haben sehr oft Probleme damit, dass sich im Leben etwas verändert. Die meisten Menschen wollen, dass alles immer am besten so bleibt, wie es ist. Auch wenn es nicht immer zum Besten steht. Nur kein Wandel. Nur keine Veränderung. Das macht Angst.

Das dritte Prinzip lehrt uns, den Wandel in uns und den Wandel um uns als Bestandteil des Lebens zu akzeptieren und jede Veränderung, erscheint sie auch noch so unerträglich, als Lernaufgabe anzunehmen. Mit der Akzeptanz entsteht eine andere Lebenshaltung und Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns.

Nehmen Sie jede Veränderungen in Ihrem Leben bewusst wahr. Nehmen Sie sie an als eine Herausforderung, etwas Neues über sich zu lernen und über sich hinauszuwachsen.

IV. Prinzip der Polarität

Gleich und ungleich ist im Prinzip dasselbe. Gegensätze sind in ihrer Natur identisch.

Wärme und Kälte sind Temperaturen, Liebe und Hass sind Gefühle, Dunkel und Hell sind Seinszustände des Lichts.

Irene und Victor sind seit mehr als zehn Jahren verheiratet. Sie haben keine Kinder, sind beide berufstätig. Irene hat eine neue Stelle angeboten bekommen, in einer Stadt, die 300 km entfernt von ihrem Heimatort liegt.

Sie schlägt Victor vor, umzuziehen, aus Gründen, die Victor einerseits einleuchten, ihn andererseits „auf die Palme bringen“: Irene will nicht pendeln – na klar! Der Mann muss auch mal nachgeben – na klar! Beide waren sowie schon länger auf der Suche nach einer größeren Wohnung. Also würde auch ein Umzug unter diesen Gesichtspunkten naheliegend sein. Aber Victor will trotzdem nicht. Seine Tennisclub, seinen Freund, seine Welt will er nicht verlassen! Er hasst Veränderung. Und Irene will sie. Und dies auch noch immer zu ihrem Vorteil.

Sie streiten sich immer häufiger und heftiger – bis mal wieder – das Wort: „Trennung“ fällt. Aber dann fängt Irene an zu weinen und weiß nicht weiter. Und Victor kann Frauen nicht leiden, die heulen. Was tun?

Lebenspraktische Konsequenz:

V. Prinzip des Rhythmus

Alles steigt und fällt. Wer einem gesunden Rhythmus folgt, kann das Auf und Ab in einen erträglichen und gesunden Kontext bringen.

Die Stimmung in der Werbeagentur S. ist großartig, Ein neuer Auftrag ist unerwartet ins Haus geflattert! Es scheint, als wäre die drohende Existenzkrise der kleinen Agentur abgewendet. Doch noch einem halben Jahr ist der Auftrag abgearbeitet. Die meiste Zeit ist damit vergangen, ohne dass der Teamleiter daran gedacht hat, sich um die Akquise für neue Aufträge hinreichend zu kümmern. Das alte Problem erscheint in neuem Gewand: Noch ist keine Insolvenz in Sicht, wie vor einem halben Jahr, wenn aber nicht schnell etwas geschieht, droht Gefahr, dass die Firma wieder kurz vor der Insolvenz steht.

Lebenspraktische Konsequenz:

Eigentlich wissen wir es: Guten Zeiten folgen schlechte Zeiten und umgekehrt; einem Sieg folgt ein Scheitern. Der Winter folgt dem Sommer, es blüht etwas auf, um nicht lange danach zu verblühen. Wer den Wechsel des Lebens erkennt und sich darauf einstellt, kann Vorsorge treffen, langfristig planen, einen Rhythmus zwischen Aktivität und Passivität, Ruhe und Anstrengungen, Anhäufen und Loslassen bewusst steuern.

Gehen Sie bewusst mit der Tatsache um, dass Auf-und Niedergang, Einatmen und Ausatmen, Aufbau und Abbau zum Leben dazugehört und nicht allein auf persönliches Versagen zurückzuführen ist.

Bewusst mit diesen Rhythmen umzugehen, heißt, vorausschauend zu denken und zu handeln, und in der Balance zu sein.

VI. Das Prinzip von Ursache und Wirkung

Zufall ist nur ein Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht diesem Gesetz: Jede Ursache hat ihre Wirkung. Jede Wirkung hat ihre Ursache.

Frau B. wird mit ihrem Mann, Ulrich immer ungeduldiger. Er ist ihr zu langsam, zu wenig aktiv, er hockt am liebsten abends vor dem Fernseher. Sie schreit ihn bei jeder kleinen Gelegenheit an, bis eine Freundin, die mehrfach bei diesen Ausbrüchen und Sticheleien dabei ist, ihr sagt: Pass auf, was Du tust. Doch Frau B. ist gestresst, unzufrieden, sexuell unbefriedigt und hat keine Lust, auf diese Besserwisserei ihrer Freundin zu hören. Als sie eines Tages nach Hause kommt, findet sie einen kleinen Zettel vor. Sie sieht gleich, es ist Ulrichs Handschrift: Ich wünsche Dir viel Glück! Ich kann keins mehr mit Dir finden.

Ulrich ist verschwunden und taucht nicht wieder auf. Und Frau B. fällt in ihrer Wut und Angst nicht einmal ein, dass er sie vor zwei Tagen leise und bescheiden darum gebeten hat, ihn nicht immer so anzuschreien. Frau B. fühlt sich zu Unrecht verlassen und versteht die Welt nicht mehr. „Er hat doch immer gesagt, dass er mich nie verlassen würde!“ Schluchzt sie. „Das kann doch nur ein Zufall sein, dass er abgehauen ist.“

Lebenspraktische Konsequenz:

So einfach diese Geschichte erscheint, so schwierig ist, sich ihrer Konsequenzen bewusst zu sein und dementsprechend zu leben. Alles was wir tun, denken und fühlen hat seine Wirkung. Je bewusster wir die Folgen unseres Handelns, Denkens und Fühlen bedenken, umso eher gelingt es uns auch, die möglichen negativen Folgen vorwegzunehmen und zu vermeiden. Wer dies übt, wird langfristig nicht unfrei durch ein ständiges Kontrollieren seiner selbst, sondern das Steuern und Bedenken des eigenen Tuns wird selbstverständlich und leicht – weil es in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Fragen Sie in Konfliktsituationen danach, welcher Auslöser, welche eigenen Denkmuster oder Dynamiken den Konflikt verursacht haben. Dabei geht es nicht um Schuldfragen, sondern darum, Muster, Denkgewohnheiten zu erkennen, zu erforschen und sie aufzulösen.

VII. Das Prinzip des Geschlechts

Alles hat männliche wie auch weibliche Prinzipien, d.h. Qualitäten. Zeugung und Wiedererzeugung, geben und nehmen, passiv und aktiv, Hingabe und Beherrschen sind männliche und weibliche Qualitäten. In allem Männlichen steckt wiederum Weibliches, in allem Weiblichen steckt Männliches.

„Henri ist ein richtiger Chauvi“, sagt Iris über ihren Chef. „Er brüllt herum, ist autoritär und zeigt nie Gefühle.“

Der Chef sagt zum Leiter der Grafikabteilung: „Iris B. sieht zwar sehr sexy aus, ist aber mit ihren Launen unerträglich. Immer wenn ich mit ihr vernünftig und sachlich über die Überarbeitung des Klappentextes reden will, flippt sie aus und fühlt sich angegriffen. Außerdem muss sie sich nicht immer wie eine Barbiepuppe aufführen! Typisch weiblich!“ Iris und ihr Chef haben feste Vorstellung davon, wie ein Mann resp. eine Frau ist und auch zu sein hat. Aus diesen Zuordnungen von männlich-weiblich entstehen Missverständnisse, die zum Bruch führen können. Irgendwann entscheidet sich Henri Iris zu entlassen, weil er ihre Art von Weiblichkeit nicht ertragen kann. Iris Selbstwertgefühl ist sowieso angegriffen und nun ganz dahin. Sie hat sich so Mühe gegeben, eine perfekte Frau zu sein. Und Henri hat aufgrund seiner Muster verkannt, dass Iris eine tüchtige Mitarbeiterin ist.

Lebenspraktische Konsequenzen:

Durch die Menschheitsgeschichte haben enorm viele Zuordnungen stattgefunden unter dem Aspekt: Das ist männlich, das ist weiblich. Diese Zuordnungen waren mit Eigenschaften verknüpft, die positiv oder negativ bewertet wurden und bis heute immer noch werden. Aus diesen Bewertungen erwachsen viele Probleme, die bewirken, dass Männer und Frauen sich nicht verstehen. Wenn jeder Mann heute den Mut hat, zu seiner Männlichkeit zu stehen und die positiven Aspekte des Männlichen auch lebt, wie Kraft, Ausdauer, Autorität ausüben, Mut, Rationalität usw. und gleichzeitig auch seine weiblichen Seiten und Bedürfnisse lebt, wie Hingabe, Nachgeben, Empfangen, Klugheit wird er die Differenzen in seinen Beziehungen zu Frauen auflösen.

Ebenso die Frauen, die heute ihre Weiblichkeit mit Sachlichkeit, Klarheit und Autorität verbinden, ohne ihre Fähigkeit zur Empathie und Hingabe zu verlieren.

Fragen Sie sich selbst nach Ihren „männlichen und weiblichen Qualitäten“ – wie auch Unarten. Kultivieren Sie beide Qualitäten, um ein ganzheitlicher Mensch zu sein.

6. Wie die sieben hermetischen Gesetze zusammenhängen

Vielleicht haben Sie schon geahnt, dass die sieben Gesetze resp. Prinzipien, in einem inneren Zusammenhang stehen. Das heißt, jedes Prinzip folgt logisch auf das vorangegangene, ist eine Facette, ein Ausdruck eine Spezifizierung des vorausgegangenen.

Das Haupt- und Anfangsprinzip ist das Entscheidende dabei: Alles ist Geist. Alles hat einen geistigen Ursprung.

Dies kann man auch zeitgenössisch und modern so ausdrücken: alles Lebendige beruht auf einer immateriellen unsichtbaren Information, die in den Zellen es den Zellen ermöglich, nach einem bestimmten Wachstumsprinzip sich zu entwickeln. Diese Informationen, in Form von Gedanken, Meinungen, Ansichten, Erfahrungen, wirken auf unsere geistige Haltung, auf unsere seelische Verfassung und auf unsere körperliche Befindlichkeit.

Ein konkretes Beispiel dafür bietet die Placebo-Forschung wie auch die Geistheilung. Der Heileffekt entsteht durch eine gezielte geistige Fokussierung. Doch auch im Alltag wirken sich geistige Einstellungen massiv auf unsere seelische und körperliche Verfassung aus. Wer den Morgen beginnt mit konstruktiven und bejahenden Gedanken, wird einen weitaus angenehmeren Tag erleben als derjenige, der schon gleich nach dem Aufstehen stöhnt: “Oh Gott, was wird nur wieder heute alles Schreckliche auf mich zukommen!“

Alles Materielle ist im Prinzip eine „Illusion“, eine Verdichtung von Schwingungen. Ohne dass ich nun in einer naturwissenschaftliche Erklärung einsteigen kann und will, möchte ich weiterverfolgen, was dieses Prinzip „Alles ist Geist“ für unseren Alltag, für unsere Lebensgestaltung heißen kann und in welchem Zusammenhang dieses Gesetz zu den anderen Gesetzen steht.

7. Die Auslöser für inneres Wachstum

Wie kommen solche schwierigen Lebenssituationen, die auf den ersten Blick so sinnlos zu sein scheinen, zustande? Wann und wie bricht jemand auf, um etwas zu ändern? Was sind die Voraussetzungen dafür, dass die Einsicht in diese sieben Prinzipien wirklich hilft?

Konkret gefragt? Wie kommt Frau M. zu einer positiven Lebenseinstellung? Wie schafft es Herr W., als Vorbild zu wirken und achtsam mit seinen Mitarbeitern umzugehen? Wie kann Herr S. eine neue Lebensperspektive entwickeln? Oft ist es so, dass sich Situationen zuspitzen müssen, damit sich etwas verändert. Wenn die Not sehr groß wird, ist die Chance gegeben, umzudenken, sich helfen zu lassen oder offen für etwas Neues zu sein.

Es kann ein Buch sein, das einem krisengeschüttelten Menschen plötzlich auf neue Impulse bringt.

8. Die Bedeutung der sieben Prinzipien für unser alltägliches Lebens

Hier kommen die sieben Prinzipien/Gesetze ins Spiel. Wer sich mit diesen Prinzipien bewusst auseinandersetzt, sein Denken und Handeln daran orientiert, dem wird es möglich, sinnvoll zu leben, sich an klaren Grundsätzen zu orientieren und Krisen erfolgreich zu überstehen

Wie wir mit unserer Geisteshaltung das Leben gestalten können

Wenn wir wissen, dass wir mit unseren Gedanken und Worten eine Information schaffen und weitergeben, dann haben wir damit die Chance, so bewusst wie möglich mit unseren Einstellungen umzugehen, gemäß dieses Prinzips Alles ist Geist. Jeder Gedanke, jedes Wort hat eine Wirkung, konstruiert etwas, was nicht mehr aus der Welt zu schaffen ist, selbst wenn der Gedanke oder das Wort vergessen oder verdrängt werden. Es ist uns möglich, dass wir Worte bewusst wählen und unsere Gedanken und Gefühle beobachten, weil wir wissen, welche Wirkungen sie haben.

Warum alles, was wir denken und tun, auf Resonanz stößt und Resonanz erzeugt

Diese Tatsache wiederum spiegelt sich in dem zweiten Prinzip: Alles ist Resonanz, Entsprechung, d.h. alles ist Analogie, das wir auch mit dem bekannten Sprichwort „Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es auch wieder zurück“ ausdrücken können.

Was hier geschieht, ist nicht sehr schwer zu verstehen: strahlt ein Mensch durch seine Worte etwas Liebevolles aus, wird er in der Regel auch eine liebevolle Reaktion zu erwarten haben. Sät er Wut, erntet er Wut.

Nichts bleibt, wie es ist. Und wie wir Wandel akzeptieren können

Wie wir mit Gegensätzen umgehen können

Das vierte Prinzip der Polarität können wir uns auch mit dem Bild eines Pendels vergegenwärtigen. Das Pendel schwingt von einem Pol zum anderen, die Distanz zwischen den Polen wird weiter oder reduziert sich. Das Pendel bleibt nicht stehen, nur wenn wir es anhalten. Und mit diesem schwingenden Pendel sind wir somit gleich bei dem vierten Prinzip: der Polarität. Das Pendel schwingt vom Pol „Liebe“ zum gegensätzlichen Pol „Hass“, es schwingt von „Vertrauen“ zum „Misstrauen“, von „Heiterkeit“ zur „Traurigkeit“. Aber es gibt keine definitiven Skalierungen. Wir wissen oft nicht, wo die Liebe anfängt und die Wut aufhört und umgekehrt. Es sind fließende, schwingende Übergänge, die sich in ein und demselben System bewegen. Die Gegensätze befinden sich in ein und demselben System und können auch nur innerhalb dieses Systems aufgehoben werden.

Warum es wichtig ist, eine Balance zu finden

Dieses Schwingen zwischen den Polaritäten wiederum folgt einem Rhythmus, das vierte Prinzip. Das Pendel ist unten, links oben, unten und rechts oben. Es ist ein Schwingen in einem gleichmäßigen Rhythmus. Der Rhythmus wiederum spielt sich zwischen Gegensätzen, Polaritäten ab und ist ein Ausdruck eines lebendigen Atmens: Ebbe und Flut, Ausatmen, Einatmen, Festhalten und Loslassen. Jasagen, Neinsagen. Ein Mensch, dem es gelingt, dem rhythmischen Prinzip zu entsprechen, wird ein Gleichgewicht zwischen den Extremen, zwischen den notwendigen ewigen Wechseln von Gefühlen, Stimmungen, Haltungen, Neigungen herstellen können. Nicht zu viele Worte sprechen, aber genug, um eine Beziehung herzustellen. Verbindlich sein und Freiheit ermöglichen. Offen sein und im richtigen Moment verschlossen bleiben. Denn wenn diesem Rhythmus nicht entsprochen wird, entsteht eine Stauung, ein Konflikt, ein Zuviel. Wenn Sie immer nur auf Ihrer Position beharren, handeln Sie sich Gegner ein. Ändern Sie dauernd Ihre Position, würde niemand aus Ihnen schlau werden. Wenn Sie dauernd aktiv sind, ohne zur Ruhe zu kommen, würden Sie sehr bald erschöpft sein. Der Wechsel, der Rhythmus und das Gefühl dafür, was im Moment nötig und lebenserhaltend ist, erspart unnötigen Kraftaufwand, löst Widerstände auf und macht frei für den Augenblick.

Wie wir für unser Denken und Handeln verantwortlich sein können

Wir wollen es oft weder wissen noch wahrhaben, dass alles, was geschieht, keineswegs zufällig geschieht.

Da alles geistigen Ursprung hat, stellt sich in Bezug auf das fünfte Prinzip Ursache und Wirkung die Frage: Was ist in unserem Geist, in unserem Bewusstsein vorgegangen, wenn wir sehr viel Unglück erfahren? Was haben wir nach dem Prinzip der Entsprechung angezogen, was uns durch unser Denken und unsere Worte wütend oder traurig, unglücklich und verzweifelt gemacht hat?

Wir sind mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung bei einem heiklen Thema: dem Thema der Selbstverantwortung. Krass ausgedrückt könnte man sagen: jeder Mensch ist – weil er durch seine geistige Haltung Realität erzeugt, nach dem Prinzip der Entsprechung Realität anzieht, nach dem Prinzip der Schwingung sich wandelnde Atmosphären und Schwingungen erzeugt, in Polaritäten lebt und in Rhythmen, selbst zuständig für sein Glück oder Unglück. Einerseits stimmt dies unbedingt, andererseits gibt es Lebensumstände, für die ein Mensch eben nicht allein verantwortlich zu machen ist!

Wie wir mit weiblichen und männlichen Qualitäten gut umgehen können

Wir kommen damit zum letzten Gesetz, das wiederum eine Verifikation aller anderen Gesetze sind: Das Gesetz des Geschlechts. Dass das Menschengeschlecht sich in zwei Geschlechter teilt, ist schon mehr als einmal beklagt worden. Wäre es nicht einfacher, es gäbe neutrale Wesen, die sich durch die Parthogenese fortpflanzen?

Haben wir leider noch nicht. Oder Gott sei Dank. Männlich und weiblich sind Polaritäten, haben unterschiedliche Qualitäten, sind Existenzaussagen des Menschen, den wir nicht entkommen können. Wir müssen leben mit den Spannungen in uns, die die männlichen und weiblichen Anteile in uns erzeugen. Wir können nicht umhin, dem Zeugungsakt zu entgehen, wenn das Menschengeschlecht überleben will. Wir finden die Spannung und den Wandel, in der Definition, was männlich und weiblich jeweils bedeuten soll.

Unsere Körper, ob männlich oder weiblich, haben Rhythmen, Pulsationen, die uns am Leben erhalten

9. Über die Grenzen, uns selbst zu optimieren

Jeder Mensch wird in eine Zeit und in eine Gesellschaft hineingeboren, die ihn prägen. Beeinflusst werden wir zudem von Stimmungen, Meinungen und Moden, die wir nicht selbst erzeugt haben.

Auf diesen oft spannungsgeladenen Widerspruch zwischen Selbstbestimmung und Anpassungsdruck wird heute mit „Selbstoptimierung“ reagiert. Weit verbreitet ist die Meinung, sich selbst unentwegt verbessern zu müssen, um anerkannt zu werden.

Viele moderne Menschen empfinden sich heute unentwegt dazu verpflichtet, noch besser, noch schöner, noch schlanker und noch tüchtiger und noch erfolgreicher zu sein. Für wen? Für was? Und wozu?

10. Die Lust am Leben und die Freude durch Selbstbestimmung

Die Sehnsucht nach Anerkennung scheint so immens zu sein, dass dafür sehr viel geopfert wird: Die Muße, über sich und seine geistige Ausrichtung nachzudenken. Die Folgen des eigenen Tuns und die Wirkung auf andere zu reflektieren. Der Mut, sich Ruhe zu gönnen, eine eigene Meinung zu haben, gelassen mit dem Auf und Ab des Lebens umzugehen. Das alles zu tun, heißt, selbstbestimmt zu leben und im Leben selbst einen Sinn zu finden.

Wir haben die Wahl, diese sieben Prinzipien anzuerkennen oder auch nicht. Ihrer Existenz wie Evidenz entkommen wir nicht, weil wir Teil des Ganzen, des Kosmos sind, der nach diesen Gesetzen funktioniert.

Diese Gesetze sind Strukturdynamiken, die allem Lebendigen innewohnen. Je bewusster wir diese Tatsache anerkennen, umso mehr kann es uns gelingen, Sinn zu erkennen und dem Leben Sinn zu geben. Das ist ein emanzipatorischer und in gewissem Sinne auch ein politischer Akt. Denn in diesen krisengeschüttelten Zeiten, werden Menschen gebraucht, die selbstbestimmt und engagiert, sinnvoll handeln in einer Gesellschaft, der auf verschiedenen Ebenen der Sinn für Sinnvolles abhanden gekommen ist.